Schafe im Einsatz
Rund um Solarparks wie Rockenhausen und Eßweiler halten – statt Rasenmäher – vierbeinige „Mitarbeiter“ der Pfalzwerke die Wiese kurz.
der Pfalzwerke geht auf: Immer mehr Haushalte und kommunale Gebäude werden mit erneuerbarem Strom aus der eigenen Umgebung versorgt. „Beim Ausbau der Erzeugung aus erneuerbaren Energien setzen wir auf langjährige Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und unterstützen so die wirtschaftliche Entwicklung und die Sicherung der Arbeitsplätze“, betont Sascha Dechert, Experte Erzeugung. Damit bleibt auch die Wertschöpfung in der Region. Die Pfalzwerke realisieren eigene Anlagen wie auch gemeinsame Projekte mit Kommunen. unterwegs stellt erfolgreiche Beispiele vor.
Eigene Anlagen
Aktuell entsteht in Hettenleidelheim eine Photovoltaik (PV)-Freiflächenanlage in der Größe von rund neun Fußballfeldern oder 6,7 Hektar. Ungefähr 15.000 Solarmodule sammeln Sonnenenergie, sodass jährlich mehr als 10 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugt werden – ausreichend für den Jahresbedarf von ungefähr 3.000 Haushalten direkt in der Umgebung. Die Bundesnetzagentur hat im Februar den Zuschlag für eine 20-jährige EEG-Förderung erteilt und stärkt damit die Wirtschaftlichkeit. Die Anlage verläuft entlang der Autobahn A6. Die Trassenplanung führte die Muth Engineering GmbH durch, ein Tochterunternehmen der Pfalzwerke Netz AG, sodass im Herbst der Trassenbau starten kann. Dabei achtet der Energieversorger von Anfang an auf den Schutz von Tieren und Umwelt. „Wir verbinden den Ausbau erneuerbarer Energien mit gezielten ökologischen Maßnahmen und wollen damit zeigen, dass die Energiewende naturverträglich und verantwortungsbewusst gestaltet werden kann“, betont Johannes Wolffram, Teamleiter Projektentwicklung, zuständig für große PV-Freiflächenanlagen. So bleibt beispielsweise die Gehölzstruktur im Norden als Lebensraum für Insekten und Vögel vollständig erhalten.
Gemeinsam mit Kommunen
Eine Möglichkeit, die Energiewende in Gemeinden zu fördern, ist die Gründung einer Neue-Energie-Gesellschaft. An ihr ist, außer den Pfalzwerken, die jeweilige Gemeinde oder der Landkreis maßgeblich beteiligt. Der Start war 2008, heute gibt es bereits zwölf Gesellschaften, die PV-Dachanlagen, PV-Parks, Windkraftanlagen oder Wärmenetze gemeinsam für ihre Gemeinden voranbringen. Sie sorgen damit für selbstbestimmte Energieerzeugung und die Umsetzung ihrer eigenen umweltpolitischen Ziele. Ein erfolgreiches Beispiel ist die Neue Energie Neuhofen. Ihr haben sich im vergangenen Jahr weitere Gemeinden und damit Gesellschafter angeschlossen. Heute firmieren sie als Neue Energie Rheinauen. „Damit erhöht sich auch das Kapital der Gesellschaft, und wir schaffen so die Voraussetzung für neue Investitionen“, erklärt Marc Mundschau, Vorstandsmitglied der Pfalzwerke. Wie geplant werden PV-Anlagen auf dem Rathaus Neuhofen und der Trauerhalle installiert. Allein dieser Ertrag von rund 40.000 kWh sichert die Versorgung von 13 Haushalten.
Auch auf begrenzten Flächen lassen sich Erfolgsgeschichten schreiben. Ein Weg, den die Pfalzwerke verstärkt ausbauen, ist Repowering, also die Modernisierung vorhandener Anlagen. „Damit sorgen wir für mehr erneuerbare Energie und die Wertschöpfung bleibt in der Region“, erklärt Wolffram. Gerade statten sie gemeinsam mit den Stadtwerken Neustadt und der Neustadter Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft die PV-Anlage von 2003 mit leistungsfähigen Modulen, modernem Wechselrichter und verbesserter Verkabelung aus. Ergebnis: Die Leistung der Anlage wird auf gleicher Fläche auf 4,5 Megawatt verdoppelt und erzeugt ab Frühjahr 2026 jährlich Strom für rund 2.000 Haushalte.
Titelbild: Pfalzwerke