Mehr als nur Strom

Für eine gute Lebensqualität in der Region arbeiten Pfalzwerke und Kommunen eng zusammen — sie haben nicht nur die effiziente Energieversorgung der Bürger*innen im Blick, sondern auch die Wirtschaftskraft und soziales Engagement. Ein Beispiel: Böhl-Iggelheim.

Die Frage

nach einem nachhaltigen Energie- und Wärmekonzept treibt Böhl-Iggelheims Bürgermeister Peter Christ schon länger um. Er ist guter Laune, denn die Gemeinde hat für ihre Bürger*innen schon vieles auf den Weg gebracht und Weichen gestellt für weitere Vorhaben. „Unser Ziel ist, unseren Bürgerinnen und Bürgern in Zukunft bezahlbare Energie bereitzustellen“, erklärt Christ. Mit an seiner Seite: die Pfalzwerke. „Schon bald gehen neue Projekte in die Planungsphase, da bauen wir auf deren Erfahrung“, erläutert Christ.

Bereits vor rund 15 Jahren stellte die Gemeinde weitsichtig die Leuchtmittel der Straßenbeleuchtung auf LED um und spart damit rund 40 Prozent der Kosten. Solche nachhaltig wie wirtschaftlich positiven Erfolge spornen an. So produziert seit drei Jahren eine Photovoltaik (PV)-Anlage mit einer Leistung von 75 Kilowattpeak auf dem Dach des Anbaus der Johannes-Fink-Grundschule jährlich rund 75.000 kWh Strom. „Damit sind wir an der Schule zu 90 Prozent autark“, erklärt Christ zufrieden. Das Projekt wurde mit Hilfe der Neue Energie Rhein-Pfalz-Kreis GmbH realisiert. Ein Zusammenschluss, an dem die Pfalzwerke sowie der Rhein-Pfalz-Kreis beteiligt sind, um gemeinsam zukunftsorientierte Projekte mit echtem Mehrwert für die Region umzusetzen. Gerade erweitert sich der Kreis der Solidargemeinschaft um fünf Gemeinden, darunter Böhl-Iggelheim.

 

© Marc Wilhelm

»Für eine Gemeinde ist wichtig, dass die kommunale Familie zusammenhält.«

Peter Christ, Bürgermeister Böhl-Iggelheim
Auf einen Blick:  Peter Christ sieht auf dem Monitor der Grundschule jederzeit den Ertrag der PV-Anlage.  | © Marc Wilhelm
Auf einen Blick: Peter Christ sieht auf dem Monitor der Grundschule jederzeit den Ertrag der PV-Anlage.
© Marc Wilhelm

Örtliche Nähe zahlt sich aus

Denn an Investitionen, die sich für Kommunen langfristig rechnen, findet der Bürgermeister Gefallen. Jetzt nimmt er ein größeres Projekt ins Visier. Auf den Dächern von Feuerwehr, Kindergarten, Rathaus, Peter-Gärtner-Schule sowie der geplanten berufsbildenden Schule werden PV-Anlagen Strom liefern. Doch in Böhl-Iggelheim geht noch mehr: „Geplant ist ein Windpark mit sechs bis sieben Windrädern in Kombination mit einem Energiespeicher“, führt Christ aus, „damit könnten wir allen rund 5.000 Haushalten Strom direkt aus dem eigenen Umfeld zur Verfügung stellen.“ Ebenfalls ein Vorhaben mit dem Partner Pfalzwerke. „Für eine Gemeinde ist wichtig, dass die kommunale Familie zusammenhält – und dazu gehören die Pfalzwerke“, betont Christ.

„Ich verantworte Steuergelder, doch das günstigste Angebot zahlt sich nicht immer aus, sondern beispielsweise die örtliche Nähe“. Für ihn ist es buchstäblich viel wert, dass die Pfalzwerke sofort vor Ort sind und anders als ein günstiger Online-Stromanbieter bei Bedarf auch ein Notstromaggregat zur Verfügung stellen. Auch darüber hinaus können Böhl-Iggelheimer Bürger*innen auf die Pfalzwerke zählen. So unterstützten sie in diesem Jahr das Fest des örtlichen Seniorenclubs mit Schirmen und Biertischgarnituren eine wichtige Hilfe für den Club, weiß Christ. „Die positive Bilanz unserer Zusammenarbeit zeigt sich für unsere Bürgerinnen und Bürger in einem ausgeglichenen Haushalt und einem wachsenden Angebot an Energietarifen, die auf die Bedürfnisse der Bürger*innen zugeschnitten sind.“

Natürlich haben Kommunen wie auch die Pfalzwerke die wachsende E-Mobilität im Blick. In Böhl-Iggelheim realisierte der Energieversorger vier öffentliche Ladepunkte für E-Autos, in Rheinland-Pfalz sind es mittlerweile 651. Das ist nicht alles. Denn klar ist, dass künftig Gemeinden wie Privathaushalte sowohl Erzeuger von Energie als auch Konsumenten sein werden. Das wachsende Volumen an lokal erzeugtem erneuerbarem Strom muss sicher ins Netz eingebunden werden. Deshalb investieren die Pfalzwerke in den Ausbau der Netze, um eine Überlastung zu vermeiden. Damit einher geht die Digitalisierung. Das gilt für Ortsnetzstationen wie für Antrags- und Bearbeitungsprozesse oder intelligente Messsysteme.

Engagiert: Joachim Schädler hat die Bedürfnisse von Kommunen und  Bürger*innen im Blick – das geht weit über die Stromversorgung hinaus.  | © Marc Wilhelm
Engagiert: Joachim Schädler hat die Bedürfnisse von Kommunen und Bürger*innen im Blick – das geht weit über die Stromversorgung hinaus.
© Marc Wilhelm

Die Pfalzwerke bieten Sicherheit

Die Pfalzwerke liefern nicht nur Strom. Sie sorgen beispielsweise für die Erweiterung und die Stabilität der Netze, bauen erneuerbare Energien lokal weiter aus und kümmern sich ebenfalls um den Ausbau der E-Ladestandorte  davon profitieren Kommunen und Bürger*innen direkt, erklärt Joachim Schädler, Leiter Vertrieb B2C im Interview.

 

Warum investieren die Pfalzwerke in den Ausbau erneuerbarer Energien hier in der Region?

Wir wollen, dass die Region lebenswert bleibt. Dazu gehört für uns die Investition in erneuerbare Energien, vorrangig Photovoltaik (PV) und Wind. Allein in den letzten acht Jahren haben wir 7.000 PV-Anlagen auf Privatdächern installiert, die über 70 Millionen Kilowattstunden Strom liefern.

 

Welchen Schwerpunkt setzen Sie?

Wichtig ist für uns die Beratung. Denn Privathaushalte haben langfristige Entscheidungen für ihre Energieversorgung zu treffen, die nicht einfach sind. Wir nehmen dem Kunden die Komplexität der Anforderung. Das ist unsere Motivation. Dazu gehört ein gesamtenergetisches Konzept, das selbst erzeugten Strom, Wärme und E-Mobilität einschließt.

 

Die Pfalzwerke haben selbst PV- und Windparks in der Region. Wer wird mit diesem regionalen Strom versorgt?

Damit können wir immer mehr Bürger*innen mit ökologischem Strom aus einem Umkreis von 50 Kilometern bedienen als Tarif „Pfalzwerke-öko-
lokal“ buchbar. Im Übrigen bieten wir außer in der Grundversorgung ausschließlich ökologische Tarife.

 

Was zeichnet die Öko-Tarife der Pfalzwerke aus?

Man erhält ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien mit dem Label Purstrom. Das ist ein vom TÜV Rheinland zertifiziertes Gesamtkonzept.
Darüber hinaus wandert für jede Kilowattstunde Geld in einen Fördertopf. So kommen pro Jahr rund 100.000 Euro zusammen, mit denen wir Umweltmaßnahmen in der Pfalz und dem Saarpfalzkreis fördern. Das kann die Sicherung eines 200 Jahre alten Eichenbestandes sein oder, wie im vergangenen Jahr, PV-Anlagen für zehn Sportvereine.


Ob PV-Park oder private Anlage. Wie sieht das Service-Angebot der Pfalzwerke aus?

Unsere Kundinnen und Kunden suchen Sicherheit und die bieten wir. Wir beraten, bewerten die Wirtschaftlichkeit eines Projekts, kooperieren mit regionalen Partnern, unterstützen das örtliche Gewerbe und haben den direkten Draht zur Pfalzwerke Netz AG zur Einbindung einer Anlage.

 

Welchen Beitrag leisten dabei Neue Energie Gesellschaften?

Der unschätzbare Vorteil ist Kommunen sind beteiligt. Erlöse fließen also wieder zurück in die Kommune und kommen Bürger*innen zugute. Genau genommen ist jeder Bürger und jede Bürgerin mitbeteiligt.

 

Für diese Vorhaben werden Fachkräfte gebraucht — die sind rar. Was ist Ihr Konzept?

Die Pfalzwerke bilden seit Jahrzehnten junge Leute aus und zwar nicht nur für uns selbst, sondern für die Region. Unsere vorbildliche Ausbildungsinfrastruktur stellen wir auch anderen Unternehmen im Rahmen einer überbetrieblichen Ausbildung zur Verfügung. Ein Erfolgsbaustein ist unsere Juniorfirma, die in diesem Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum feiert.

Titelbild: Marc Wilhelm