Noch in den 80er-Jahren waren vorrangig Drachen am Himmel zu sehen, die mit Gestänge und großen Tragflächen viele Kilo Gepäck auf die Waage brachten. Heute wiegt die Ausrüstung von Anna rund sechs Kilogramm und passt in einen Rucksack. Damit lassen sich viele Startplätze einfach zu Fuß erreichen – Hike & Fly –, also Wandern und Fliegen, statt mit dem Auto den Berg hochzufahren. „Ein Riesenvorteil für die Umwelt und bequem für die Flieger“, meint Jörg Enke.
Die Voraussetzungen für dieses Hobby sind einfach: Nicht Sportlichkeit ist entscheidend, sondern Mut und der umsichtige Umgang mit dem Wetter, sind sich Anna und Jörg einig. Wer das beherzigt, kann den Traum vom Fliegen auch noch in der Rente umsetzen. Basis ist der Flugschein A, der in einem Kurs aus Theorie und Praxis erworben wird. Damit kann man europaweit an einem dafür freigegebenen Startplatz abheben und muss an dessen Landepunkt wieder zur Erde zurückkommen. Wer unterschiedliche Start- und Landeplätze wählt, benötigt dafür den Flugschein B. „Natürlich klappt es nicht immer, dass man den anvisierten Landeplatz erreicht, dann sucht man sich ein passendes Gelände, um zu landen, packt seinen Schirm zusammen und muss schauen, dass man per Bus oder Anhalter wieder zurückkommt“, lacht Jörg Enke.
Diejenigen, die bereits sehnsüchtig Gleitschirmen am Himmel hinterherschauen, können in einem Tandemflug testen, ob sie das Flugvirus packt. Einfach angurten und genießen, den Rest übernimmt ein dafür zertifizierter Flieger.