Kleines Element mit Potenzial
Wasserstoff (H2) ist vielseitig nutzbar und lässt sich klimafreundlich produzieren. Der Ausgangsstoff: Wasser. Ein idealer Energieträger für die Region, den die Pfalzwerke in einem Pilotprojekt testen.
Aurelia holt ihren Schulranzen aus dem Kofferraum und freut sich schon aufs Mittagessen, während Florian Giermann seinen BMW i3 mit einem Klick verriegelt. Seit einem dreiviertel Jahr gehört das voll-elektrische Fahrzeug zu seinem fünfköpfigen Haushalt. Die Kinder finden den neuen leisen Flitzer klasse, Hund Ari und Katze Grisou nehmen den Mitbewohner vor der Tür eher gelassen zur Kenntnis. Neben einem großen Multivan, der für die gesamte Familie Platz hat, war das Ehepaar auf der Suche nach einem Auto für kurze Fahrten zur Schule, zum Sport oder Einkaufen. „Ein Diesel-Fahrzeug schlossen wir aus Umweltschutzgründen aus“, erklärt der Familienvater. „Am liebsten wollten wir generell auf fossile Energieträger verzichten.“ Viel spannender erschien ihnen Mobilität mit erneuerbaren Energien. Wenn elektrisch, dann sollte es ein reines E-Auto mit passender Reichweite werden.
CO2 und gleichzeitig Geld sparen.
Sein gebraucht gekaufter Wagen hat im Sommer eine Reichweite von 300 Kilometern, „im Winter sind es rund 200 Kilometer“, schmunzelt Giermann, „aber das reicht für unseren Bedarf völlig“. Auch eine Fahrt zum Frankfurter Flughafen und zurück ist erprobt. Durchschnittlich lädt er sein Auto einmal die Woche. „100 Kilometer kosten uns jetzt rund 5 Euro“, erklärt er. Auch der Van muss zwei- bis dreimal weniger im Monat betankt werden. Das ist nicht nur für die Familie eine finanzielle Ersparnis sondern zudem eine klar nachvollziehbare Kohlendioxid (CO2)-Einsparung. Ein voller Erfolg. Seit November ist am Stellplatz eine Wallbox montiert, über die das Auto erneuerbare Energie zum e-mobil Tarif der Pfalzwerke lädt. In nur drei bis vier Stunden ist der Akku voll. Doch die ersten Monate nach dem Kauf „betankt“ Stefan Giermann sein E-Auto ausschließlich über öffentliche Ladesäulen und stellt erfreut fest, dass die Ladeinfrastruktur gerade in der Pfalz gewachsen und verdichtet ist.
»Mir ist ein vertrauenswürdiger Partner wichtig.«
Quote handeln in fünf Minuten
„Das öffentliche Laden war kein Problem.“ Während Giermann an einer Ladesäule der Pfalzwerke sein Auto auflädt, sieht er deren Hinweis, dass auch er als E-Auto-Besitzer das eingesparte Kohlendioxid als THG-Quote handeln kann. Die drei Buchstaben stehen für Treibhausgasminderung. Die Quote ist eine Maßnahme der Bundesregierung, um CO2-Emissionen einzusparen. Seit 2022 profitieren davon Halter*innen von Elektro-Fahrzeugen. Sie können die CO2-Emissionen, die sie durch das Laden ihres Elektroautos einsparen, an die Pfalzwerke übertragen. Wieder zu Hause recherchiert Giermann direkt. „Die Angebote auf Handelsportalen waren mir teilweise zu intransparent – schließlich gibt man seine Kontodaten und Fahrzeugdaten digital ein.“ Deshalb meldete er sich direkt bei den Pfalzwerken an, mit denen er seit Jahren gute Erfahrungen gemacht hatte und „die ein vertrauenswürdiger Partner sind“.
Die Pfalzwerke machen den Handel einfach. Alles, was Giermann braucht, ist der Fahrzeugschein und fünf Minuten Zeit. In vier Schritten werden online persönliche Daten, Anschrift und Daten aus dem Fahrzeugschein datensicher erfasst und abgeschickt. Das war‘s. Den Rest erledigen die Pfalzwerke. Sie geben die Anfrage an das Umweltbundesamt weiter. Das prüft, ob für das Fahrzeug bereits eine Quote für das gemeldete Jahr gehandelt wurde. Das dauert in der Regel einige Wochen. Bei positiver Rückmeldung überweisen die Pfalzwerke die vereinbarte Summe an den Fahrzeughalter. „Für 2022 habe ich 360 Euro erhalten, die decken einige Tankfüllungen“, lächelt Giermann. 2023 wird die Quote etwas niedriger ausfallen. Unter anderem, da durch die Energiekrise der Anteil nicht erneuerbaren Stroms im Strommix zugenommen hat, zum Beispiel durch höhere Braunkohleanteile. Pro Elektrofahrzeug wird nun weniger CO2 eingespart, das aktuell niedriger gehandelt wird.
Gleich gibt es Mittagessen — die Zeit reicht noch, um das Pfalzwerke Online-Formular für den diesjährigen Quotenhandel auszufüllen Einfacher geht’s nicht.
Das Umweltbundesamt prüft, ob der Antragsteller berechtigt ist, also ein voll-elektrisches Auto fährt und für das Jahr noch keine Quote erhalten hat. Danach erfolgt die Auszahlung.
Mehr Info: www.pfalzwerke.de/thg-quote/
Kontaktdaten inklusive E-Mail-Adresse angeben und verifizieren.
Vorderseite des Fahrzeugscheins fotografieren und hochladen.
Die Pfalzwerke lesen die relevanten Daten aus und tragen sie in das Formular ein.
Kontodaten eingeben, auf die die Prämie überwiesen werden soll, abschließend die Daten prüfen und abschicken.
Titelbild: Marc Wilhelm